Schulentwicklungskonzept - drei Jahre verloren!

Der Schulstandort Neuwerker Weg - künftig nur noch für die Grundschule genutzt?

Stein wächst – und unser Schul- und Betreuungsangebot muss das auch. Wir müssen schnell, aber auch planvoll handeln, um den sich abzeichnenden Mehrbedarf an Schul- und Betreuungsplätzen im nächsten Jahrzehnt abdecken zu können. In der Diskussionsrunde der Bürgermeisterkandidat(inn)en am 07.03.2020 hat sich gezeigt, dass alle Bewerber (außer Kurt Krömer) ein Schulentwicklungskonzept fordern.

Hier ist meines (bzw. das der SPD Stein), mit der ernst gemeinten Bitte um eine sachlich-kritische Diskussion darüber:

In den nächsten 10 Jahren steigt die Anzahl der Steiner Grundschüler laut offizieller Prognose von heute 435 auf ca. 740. Im Jahr 2029 brauchen voraussichtlich 470 Kinder in Stein eine Nachmittagsbetreuung. Mit anderen Worten: Es werden bis 2029 wenigstens 13 neue Klassenzimmer und ca. 200 zusätzliche Betreuungsplätze benötigt.

Schon im Sommer 2016 haben alle Stadtratsfraktionen – mit Ausnahme der SBG – die Erstellung eines Schulentwicklungskonzepts gefordert. Gehandelt hat der Bürgermeister nicht. Im September 2019 hat er vielmehr vorgeschlagen, die Grundschule Mühlstraße zu sanieren und um zwei bis drei Klassenräume zu erweitern. Die Kosten dafür lägen zwischen 9,2 und 11,7 Mio. Euro. Abgestimmt wurde darüber noch nicht; stattdessen wurde mein Antrag, nunmehr endlich die (oben wiedergegebenen) Daten zur Schulentwicklung zu erarbeiten, vom Bauausschuss mit 10:1 Stimmen angenommen – die eine Gegenstimme kam vom Bürgermeister selbst.

Die SPD Stein und ich sprechen uns dafür aus, dass

  • der Schulstandort Neuwerker Weg komplett für die Grundschule genutzt wird; vorhanden wären dort dann 22 Klassenräume und die Schule wäre teilweise barrierefrei, da der derzeitige Mittelschulbau ebenerdig zugänglich ist und über einen Aufzug verfügt.

  • Weiter soll auf einem zentral gelegenen Grundstück – wir favorisieren den Weihersberg – ein neues Schulzentrum für Grund- und Mittelschule entstehen. Die dort entstehenden Schulgebäude sollen von vorn herein erweiterbar geplant werden, für die Grundschule wären zumindest die elf weiteren, gemäß der Prognose in 10 Jahren erforderlichen Klassenräume zu schaffen; das neue Mittelschulgebäude soll eine Zweizügigkeit ermöglichen. Außerdem wäre ein zusätzlicher Hort in den Komplex zu integrieren.

Diesen Vorschlag habe ich namens der SPD-Fraktion mit Antrag vom 11.11.2019 in den Stadtrat eingebracht. Der Bürgermeister hat den Antrag bis heute nicht auf die Tagesordnung gesetzt.

Wir freuen uns darauf, den Vorschlag mit Ihnen – unseren Bürgerinnen und Bürgern – offen und intensiv zu diskutieren; schließlich sollte es unser aller Ziel sein, für unsere Kinder optimale Bildungseinrichten zu schaffen.

Aber nochmal – es eilt! Die Versäumnisse der Vergangenheit führen schon heute dazu, dass in den Schuljahren 2022/23, 2023/24 und 2024/25 wenigstens zwei Grundschulklassen in Containern beschult werden müssen. Aus meiner Sicht eine Zumutung!